
UN-Vollversammlung Baerbock sieht sich als Brückenbauerin
Baerbock strebt ein neues Kapitel bei den Vereinten Nationen an: Die frühere Außenministerin präsentierte ihre Vision als designierte Präsidentin der UN-Vollversammlung. Sie wolle allen Mitgliedsstaaten dienen und Reformen vorantreiben.
Die ehemalige Außenministerin und designierte Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, will das größte Gremium der Vereinten Nationen als glaubwürdige Brückenbauerin führen. "Als Präsidentin, sollte ich gewählt werden, werde ich allen 193 Mitgliedstaaten dienen - großen wie kleinen. Als ehrlicher Vermittler. Als einende Kraft", sagte Baerbock bei der Vorstellung ihrer Prioritäten in New York.
Es war der erste Auftritt Baerbocks vor den Vertretern des Weltparlaments mit 193 Mitgliedsstaaten, nachdem ihr Wechsel nach New York bekanntgeworden ist.
Baerbock betont Notwendigkeit von Reformen
Dabei betonte Baerbock die Notwendigkeit umfassender Reformen innerhalb der Vereinten Nationen - insbesondere im Angesicht zahlreicher bewaffneter Konflikte und zunehmenden finanziellen Drucks.
"Wir müssen unsere Ressourcen überprüfen, fokussieren und effizient einsetzen - auch in der Generalversammlung." Als Schwerpunkte nannte die Grünen-Politikerin das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele, den Kampf gegen die Klimakrise sowie die Gleichstellung der Geschlechter.
Keine Gegenkandidaten
Baerbock tritt ohne Gegenkandidatinnen oder Gegenkandidaten für die einjährige Spitzenposition an, der in erster Linie protokollarische Bedeutung beigemessen wird. Durch die Leitung des Gremiums, der Festlegung von Abläufen und Tagesordnungspunkten, könnte die Grünen-Politikerin allerdings Einfluss auf Entscheidungsprozesse nehmen. Dabei dürfte Baerbocks direkter Draht zu Außenministerinnen und Außenministern weltweit - also den Chefs der UN-Botschafter in New York - helfen. Als Präsidentin aller Länder müsste sie sich allerdings mit allzu politischen Aussagen zurückhalten.
Zudem wird sie den Wahlprozess einer neuen UN-Generalsekretärin oder eines neuen Generalsekretärs im kommenden Jahr leiten. Diese auf fünf Jahre gewählte Position ist politisch deutlich einflussreicher.