Ein Bus steht vor dem KVG Betriebsgelände in Lüneburg.

Niedersachsen Ver.di kündigt Warnstreiks an: Hier fahren am Mittwoch keine Busse

Stand: 13.05.2025 16:15 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di hat Busfahrerinnen und Busfahrer für Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist der Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN).

Im Norden Niedersachsens ist die Kraftverkehrsgesellschaft (KVG) Stade von dem Streik betroffen - und damit sind es die Landkreise Lüneburg, Harburg, Stade, Cuxhaven und der Heidekreis. Es sei mit einem flächendeckenden Ausfall des Linienverkehrs zu rechnen, so das Unternehmen. Der Schülerverkehr sei ebenfalls betroffen. Auch die KVG Braunschweig soll bestreikt werden: Ausfallen solle der Bus- und Schülerverkehr in Braunschweig, Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt und Bad Harzburg (Landkreis Goslar), so die KVG, ebenso der flexo-Verkehrsdienst in Lehre (Landkreis Helmstedt), Salzgitter-Thiede und Salzgitter-Bad.

Folgende Landkreise sind ebenfalls vom Warnstreik betroffen

  • Landkreis Rotenburg
  • Landkreis Osterholz
  • Landkreis Hildesheim
  • Landkreis Nienburg
  • Landkreis Diepholz
  • Landkreis Hameln-Pyrmont
  • Landkreis Verden
  • Landkreis Heidekreis

Die Informationen stammen von der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH, von der Regionalverkehr Hildesheim GmbH (RVHI), von der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH, von "Öffis" (Nahverkehr Hameln-Pyrmont GmbH) und der Verden-Walsrode Eisenbahn GmbH.

Gewerkschaft fordert mehr Lohn für Busfahrerinnen und -fahrer

Schon am 22. April hatte ver.di zum Streik im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Die Gewerkschaft kritisiert das Angebot der Arbeitgeber als unzureichend und fordert unter anderem, den Lohn an das Niveau des Tarifvertrages Nahverkehr (TV-N) anzuheben. Das würde 3,30 Euro mehr pro Stunde bedeuten. Am Mittwoch sind Demonstrationen in Winsen, Cuxhaven und Zeven geplant.

Nächste Verhandlungsrunde Ende Mai

Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 5. Mai hatte es laut ver.di keine Einigung gegeben. Demnach haben die Arbeitgeber zwar ein verbessertes Angebot vorgelegt - doch das Lohnniveau hätte sich kaum von vorherigen Angeboten unterschieden. Das derzeitige Angebot würde vor allem bewirken, dass die Beschäftigen der Verkehrsbetriebe in Niedersachsen weiter gegenüber anderen Tarifbereichen abgehängt würden, so ver.di-Verhandlungsführer Heiko Groppe. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 28. Mai stattfinden.

Was ist der Unterschied zwischen Warnstreik und Streik?
Bei Warnstreiks handelt es sich laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) vorwiegend um kurzfristige Arbeitsniederlegungen. Diese umfassen etwa wenige Arbeitsstunden oder einzelne Schichten und können wiederholt werden. Das Ziel: Mitglieder und Beschäftigte zu mobilisieren und Kampfbereitschaft zu signalisieren. In der Praxis ziehen sich Warnstreiks auch mal über mehrere Tage, die Grenzen zu einem Streik sind somit fließend. Juristisch gibt es nach Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) keine Unterscheidung. Für einen regulären Streik gibt es aus Sicht des DGB jedoch zwei Voraussetzungen: Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber müssen formal für gescheitert erklärt werden. Und die Gewerkschaftsmitglieder unter den Beschäftigten müssen sich in einer Urabstimmung für einen Streik aussprechen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 13.05.2025 | 06:30 Uhr